Rock Hudson war einer der letzten großen Stars des alten Studiosystems in Hollywood, die Kinogänger kannten ihn als virilen Filmliebhaber von Doris Day oder Jane Wyman. Seine Homosexualität wurde in jenen Tagen sorgsam verborgen, einen schwulen Star wollte man dem Publikum nicht zumuten. Offenbar wurde dies erst, als Hudson 1985 als erster Prominenter seine Aids-Erkrankung bekannt gab – und in einer Zeit, als die Krankheit noch von viel Hysterie und Unwissen begleitet wurde, für Aufmerksamkeit und ein wenig mehr Aufklärung sorgte. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Sammler Björn Klimek blickt das Schwule Museum* in einer Ausstellung auf die Karriere des Stars, der damals zum Gesicht von Aids wurde. und zeigt anhand der Medienreaktionen, wie sich die öffentliche Wahrnehmung der Epidemie änderte.
Parallel zu dieser Rock-Hudson-Schau erinnert das Schwule Museum* auch an die Berliner Polittunte und Aidsaktivistin Ovo Maltine. Kernstück ist ein „Hausaltar“ für 2005 an den Folgen von Aids verstorbenen Kabarettistin, Schauspielerin (u. a. in Rosa von Praunheims „Neurosia“ und „Tunten lügen nicht“) und Direktkandidatin bei der Bundestagswahl 1998.
Bis 27.3.2017, Schwules Museum*, Lützowstraße 73, 10785 Berlin, www.schwulesmuseum.de