„Keine Rechenschaft für Leidenschaft!“ Aids-Krise und politische Mobilisierung in den 1980er und frühen 1990er Jahren in Deutschland

Dezember 2017 startete am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderte dreijährige Forschungsprojekt „Keine Rechenschaft für Leidenschaft!“ Aids-Krise und politische Mobilisierung in den 1980er und frühen 1990er Jahren in Deutschland. Beide Projektmitarbeiter*innen Eugen Januschke und Ulrike Klöppel engagieren sich auch im Arbeitskreis AIDS-Geschichte ins Museum. Im Forschungsprojekt untersuchen sie, wie sich aktivistische und Selbsthilfe-Initiativen und Organisationen als Antwort auf die Aids-Krise in den 1980er bis Mitte der 1990er Jahre in der BRD formierten.

Ihr Anliegen ist es, die Vielfalt der Bewegungsakteur*innen und -praktiken zu verdeutlichen. Die Forscher*innen fragen nach unterschiedlichen Machtpositionen und daraus resultierenden Spannungen innerhalb der Bewegung. Im Besonderen interessieren sie sich für die Rolle von Emotionen, von Aushandlungsprozessen (inklusive des Scheiterns) kollektiver Identität(en) sowie von sozialen Differenzen. Basis der Untersuchung sind Interviews mit ehemaligen Aktivist_innen sowie Recherchen in Bewegungsarchiven. Die Interviews werden in das „European HIV/AIDS Archive“ überführt und somit anderen Forscher*innen und Bildungsvorhaben zur Verfügung gestellt. Die Sammlung wird derzeit an der Humboldt-Universität in Kooperation mit dem ebenfalls am Institut für Europäische Ethnologie angesiedelten Projekt EUROPACH aufgebaut.

Weiterführende Links:
Offizielle Seite des Projektes 
Offizielle Seite von EUROPACH