Common Threads – Stories from the Quilt


„Erst mit Rock Hudson wurde Amerika auf Aids aufmerksam“, kommentiert Dustin Hoffman als Erzähler dieser Dokumentation aus dem Off. Robert Epstein und Jeffrey Friedman („The Times of Harvey Milk“, „The Celluloid Closet“) widmen sich hier allerdings den weniger prominenten Aidstoten und auch deren Angehörigen. Der Aids-Quilt, der aus zehntausenden, zur Erinnerung an Aids-Verstorbene gestaltete Decken zusammengesetzte Monumentalteppich, ist Ausgangspunkt für diesen Oscar-prämierten Dokumentarfilm. Er erzählt die Geschichten hinter den Namen auf diesen Quilts. So kommen die Eltern des kleinen David Mandell, der als Bluter mit dem HI-Virus infiziert worden war, ebenso zu Wort, wie die lesbische Sara Lewinstein, die mit dem schwulen Schriftsteller und Aktivisten Tom Wadell ein Kind hat oder auch der Filmwissenschaftler und Aktivist Vito Russo, der seinen Lebensgefährten Jeff Sevcik betrauert. Der Film fasst die Erfahrungen der ersten Dekade des Umgangs mit Aids zusammen, die Trauer über die Verluste, die Wut über die Untätigkeit der Reagan-Regierung und den Kampfgeist der Aids-Bewegung. Kurze Zwischentitel zur Geschichte der Epidemie verweisen vor allem auf die Versäumnisse der Gesundheitsbehörden.
USA 1990. Regie Robert Epstein, Jeffrey Friedman. 79 min. (DVD. Salzgeber & Co. Medien; VoD Salzgeber Club)